Vom Leben und Überleben

Mo., 13. März 2006


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Vom Leben und Überleben

Eine der Frauen, die in “Vom Leben und Überleben” zu Wort kommt, hat vor einiger Zeit ihre Lebensgeschichte, ihre Erinnerungen an das Konzentrationslager Ravensbrück niedergeschrieben. “Ich war keine Heldin” ist der Titel jenes Buches: ein Titel wie ein Motto – nicht nur gültig für seine Autorin Antonia Bruha, sondern wohl auch für die anderen fünf im Film interviewten Frauen, Regina Chum, Helene Igerc, Rosa Winter, Katharina Thaller und Aloisia Hofinger.
“Ich war keine Heldin” – das bedeutet: Frauen wurden willkürlich nach Ravensbrück deportiert, sie wurden von den politischen Ereignissen rund um 1938 aus ihrem vertrauten Alltag gerissen und in den Alltag einer – wie Helene Igerc es ausdrückt – „Erdenhölle” verbannt.

Von den 34 im Rahmen eines Oral History Projekts aufgezeichneten Interviews mit Österreichischen Ravensbrück-Überlebenden haben Bernadette Dewald und Gerda Klingenböck sechs Frauen ausgewählt, deren Geschichten ihr Film thematisch parallel montiert. Jede Geschichte ist zugleich eine Reflexion über ihre eigene Unmöglichkeit: Vieles ist unbeschreibbar, anderes ist unbesprechbar geblieben und manches scheint nur in ritualisierten Formeln sagbar. Ravensbrück ist ein Off im Leben dieser Frauen, weil es ein Off im Gedächtnis der Nachwelt ist.

“Vom Leben und Überleben” holt die unerwünschten Erinnerungen an die Oberfläche und gibt dem Ungeheuren, ja fast schon Unglaublichen Namen und Gesicht. (Sylvia Szely)

Diskussion im Anschluss an den Film mit:
Irma Trksak Zeitzeugin, Überlebende des KZ Ravensbrück
Helga Amesberger Sozialwissenschaftlerin

Eintritt frei!