Hunger.Macht.Profite.6
Die Filmtage zum Recht auf Nahrung
Aus Essen lässt sich reichlich Profit schlagen: Billa, McDonalds, Monsanto, Raiffeisen und Goldman Sachs beweisen es täglich. Die Zocker an den Rohstoffbörsen werden immer erfinderischer, treiben für ihren Profit Nahrungsmittelpreise drastisch in die Höhe und damit Menschen in den Hunger. Gleichzeitig verschärft sich der Preiskampf im Lebensmittelhandel, die Profitmargen der ErzeugerInnen schwinden, der Druck auf die ArbeiterInnen steigt. „Grüne Lösungen“ der Klimakrise, wie Agrartreibstoffe oder der Handel mit Emissionszertifikaten, verursachen Land Grabbing und damit satte Profite für wenige und leere Mägen für viele. 2012 leiden 870 Millionen Menschen an chronischem Hunger. Ihr verbrieftes Menschenrecht auf Nahrung wird täglich verletzt.
Die Filmtage Hunger.Macht.Profite. zeigen im November 2013 zum 6. Mal kritische Filme über unser Agrar- und Ernährungssystem, die Ungerechtigkeiten und Profiteure sichtbar machen. Die Auswirkungen sind für alle klar zu sehen, die sehen wollen. Der Profit, der mit diesen Ungerechtigkeiten gemacht wird, ist versteckt.
Unsere Aufgabe ist es, die Strukturen offen zu legen und die Profiteure vor den Vorhang zu holen. Wir müssen überlegen, wo auch jeder und jede Einzelne von uns am System beteiligt ist. Wir müssen gemeinsam nachdenken, wo und wie wir an einer Transformation arbeiten können. Um diesen Wandel möglich zu machen, braucht es viele Menschen in einer starken Bewegung. Die ständig steigenden BesucherInnenzahlen von Hunger.Macht. Profite. zeigen, dass es diese Menschen gibt, dass die Bewegung für ein anderes Agrar- und Ernährungssystem stärker wird.
Darum wünschen wir uns und Ihnen: sehen Sie sich die Filme an, reden Sie mit, bilden Sie sich eine Meinung, erzählen Sie weiter, was Sie gehört und gesehen haben, verändern Sie die Welt zum Besseren. Gemeinsam werden wir es schaffen, dass niemand mehr mit dem Hunger Anderer Profit macht!
Brigitte Reisenberger (FIAN Österreich)
Barbara Waschmann (normale.at)
Ludwig Rumetshofer (AgrarAttac)
Karin Okonkwo-Klampfer (ÖBV-Via Campesina Austria)
»Fortschritt ist das Werk der Unzufriedenen«
Jean-Paul Sartre
www.HungerMachtProfite.at
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Programm Freistadt, Mi. 27. 11. 2013, 19:30 Uhr
Kleine Bauern – große Bosse
Regie: Oda Lambrecht und Lutz Ackermann, Deutschland 2013, 45 Min, deutsch
Nach einem Kurzfilm über die gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU betrachten wir die rasante Entwicklung in der Landwirtschaft einmal anders und fragen: Wer profitiert eigentlich vom Boom, und wer befördert ihn?
Denn viele BäuerInnen klagen über steigende Abhängigkeiten und Verschuldung. Grund ist die gestiegene Konzentration in der Branche, nur wenige Großkonzerne bestimmen den Markt. Auch bei den Genossenschaften, einst gegründet, um den Bäuerinnen Marktmacht zu sichern, nimmt die Konzentration weiter zu, nicht aber die Marktmacht der BäuerInnen.
Mut macht das Kurzportrait des 26-jährigen Moritz Schäfer in Future Farmer Films: Young organic dairy farmer, der in Deutschland einen konventionellen 95ha-Betrieb übernahm und ihn heute biologisch mit 60 Milchkühen bewirtschaftet.
Anschließendes Filmgespräch mit:
Judith Moser-Hofstadler (Vorstandsmitglied der ÖBV – Via Campesina Austria)
Maria Grünbacher (Bio-Bäuerin aus Arnreit)