Um die Jahrtausendwende war Dobrek Bistro aus der Taufe gehoben, das der Berliner Jazzkontrabassist Achim Tang und der brasilianische Multi-perkussionist Luis Ribeiro zu einem unkonventionellen Quartett komplettierten. Die Bezeichnung des französischen Lokals kommt vom russischen „bystro“ (schnell). Das Quartett bezieht sich mit seinem Namen also sowohl auf die virtuose Rasanz ihrer Darbietungen als auf die melancholische Eleganz, die Dobrek, der für alle Kompositionen verantwortlich zeichnet, beim Pariser Musette-Walzer so liebt. Musette, lateinamerikanische Formen wie Salsa, Tango und Bossa Nova, Jazz, Gypsy Swing, klassische Einflüsse, die Musik des Balkans und Orients, der Roma und Juden Osteuropas sowie slawische Volksmusik sind die Zutaten dieser Stilmelange, für deren Bezeichnung Etiketten wie „Fusion“ oder „Crossover“ bereits zu abgegriffen sind. Wer weiß, vielleicht wird „Dobrek Bistro“ einmal als eigenes Genre in die Musikgeschichte eingehen: zu verspielt, frontal und improvisativ, um Kammermusik zu sein, zu sehr traditionellen Formen Respekt zollend, um Jazz zu sein, – und doch zu sehr in klassischer Moderne und Modern Jazz gebildet, um bloß ethnische Salonmusik zu sein.
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Dobrek Bistro