** DIE VERANSTALTUNG WIRD AUF 2022 VERSCHOBEN! **
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Historische, philosophische und musikalische Reflexionen
Paul Schuberth – Text, Vortrag, Akkordeon
Eintritt frei für Jugendliche U21
Dieser Vortrag (mit Musik) widmet sich einer nach wie vor wenig beleuchteten Facette der NS-Geschichte. Zwar ist vielen die Funktion des Kulturlebens im Lager Theresienstadt oder die Geschichte des Liedes „Die Moorsoldaten“ bekannt.
Anders verhält es sich jedoch mit solchen Aspekten dieses Themas, die nicht unmittelbar mit beeindruckenden künstlerischen Leistungen oder Widerstand seitens der Häftlinge in Zusammenhang stehen. In den Händen der „kreativen“ SS-Mannschaften geriet Musik zum Folterinstrument. Sei es in Form des gefürchteten Zwangssingens, der Beschallung des Lagergeländes mit „nationalen Flötentönen“ oder der musikalischen Untermalung von Exekutionen. Weiters beschäftigt sich der Vortrag mit diesen Fragen: Welche Rolle spielte Musik beim Vernichtungsprozess? Inwiefern eignete sich Musik im Lager als Hilfsmittel für Propaganda? Wie wird die Erinnerung an Musik im Konzentrationslager dazu benützt, die Verbrechen zu verharmlosen?
Ausgehend vom scheinbar paradoxen Satz „In Auschwitz betrieben die Machthaber in gewisser Hinsicht eine Kulturförderung“ (Historikerin Gabriele Knapp) schließt der Vortrag mit Überlegungen darüber, inwieweit gängige Vorstellungen von Kunst und Kultur angesichts des „musikalischen Sadismus“ („Lagersänger“ Aleksander Kulisiewicz) an mögliche Grenzen stoßen.
Paul Schuberth (*1994 in Steyr) ist Musiker. Während seines Studiums beschäftigte er sich in Form einer Abschlussarbeit mit dem Thema Musik im Konzentrationslager. Als Autor ist er für verschiedene Zeitschriften aktiv, so z.B. Versorgerin, konkret, Augustin. Zuletzt erschien ein Text über Kulturpolitik im Sammelband „Kann Kultur Politik? – Kann Politik Kultur?“ (Hg.: Michael Wimmer).