☆ INTERSTELLAR ☆
Christopher Nolans Epos INTERSTELLAR mit einem besonderen Filmgespräch im Anschluss für alle Science-Fiction-Fans und Astronomoieinteressierten:
Franz Hofstadler, Gestalter der neuen Astronomiesendung STERNDERL SCHAUN im Freien Radio Freistadt, wird nach dem Film Fragen rund ums Reisen zu den Sternen mit dem Publikum diskutieren.
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“Interstellar”: Wie ein Wurmloch zum Nabel neuer Kinowelten wird
Christopher Nolans Werk startet arg amerikanisch, wird dann aber zur fantastischen Reise.
In Christopher Nolans Blockbuster “Interstellar” ereilt die Menschheit jenes Schicksal, vor dem seit Ewigkeiten gewarnt wird. Der Planet rächt sich an seinen Milliarden Ausbeutern, indem er sie zerstört, wie ein Wirt seine Parasiten. Schwerer Staub überzieht die Landwirtschaftsgebiete, weder Weizen noch Erdäpfel gedeihen, bloß Mais.
Diesen baut US-Farmer Cooper an. Matthew McConaughey, der ihn spielt, verkörpert jenes Dilemma, in dem die Menschheit steckt. Sie agiert in einem passiven Überlebensmodus, Nahrung muss her, gleichzeitig nagt das Gefühl, geistige Ressourcen wie Kreativität und Pioniergeist zu früh aufgegeben zu haben. Cooper, Witwer und zweifacher Vater, war Pilot für die NASA, bevor er in die Landwirtschaft gedrängt wurde. Durch die Neugierde seiner Tochter Murphy stolpert er in ein geheimes Projekt mit dem Ziel, über ein Wurmloch im Weltall einen neuen Planeten als Rettung zu finden.
Es ist der Punkt, an dem Nolans Science-Fiction-Werk eine exzellente Ebene filmischer Erzählkunst erreicht. Zuvor war McConaughey zu sehr Cowboy, der Film zu typisch amerikanisch auf die Erlösung durch einen Helden getrimmt. Sobald Cooper aber mit Astronautin Amelia Brand (tadellos: Anne Hathaway) ins All aufbricht, regt Nolan den Verstand an, ohne peinlich plakativ zu philosophieren. Er behält den Mut, wissenschaftlich-physikalischen Problemen in all ihrer Komplexität zu folgen und transportiert im Kern ungelöste Fragen: Hat der Mensch im Universum überhaupt Bedeutung? Werden Liebe und Instinkte in der Wissenschaft zu Unrecht vernachlässigt? Ist Technik die Lösung für alles und jeden? Parallel dazu entwickelt Nolan eine clevere wie elegante Dramaturgie für Raum und Zeit. Getragen von McConaughey, dem man durch das Helmvisier in die gepeinigte Seele blicken kann.
OÖN Bewertung: ★★★★★☆
OÖN, Nora Bruckmüller
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