Vom Furor der Liebe erzählt Franzobel in seinem neuen Roman Liebesgeschichte. Alexander Gansebohn ist Arabischübersetzer und seit sieben Jahren mit Marie verheiratet, verliebt ist er jedoch in seine Schulfreundin Dunja. Ihr Techtelmechtel bleibt nicht unentdeckt, und als Alexander wieder einmal erst im Morgengrauen nach Hause kommt, ist Maries Zorn nicht mehr zu zügeln: Samt der Kinder stürzt sie sich aus dem Fenster. Alexander fährt sofort zu Dunja, doch auch sie will nichts mehr von ihm wissen. Hin und her gerissen zwischen tiefer Verzweiflung und außer sich vor Genusswut, zieht Alexander durch Wien. Er entkommt einem Attentat, wird zum Hochstapler, und in der Fürstensuite des Hotels Bristol veranstaltet er ein sogenanntes „Jungfrauenroulette“, ehe er nach Jerusalem reist, um Terrorist zu werden. Doch nicht der Hass ereilt ihn dort, sondern die Liebe.
Voller Leidenschaft fabuliert Franzobel von der großen Liebe, diesem fragwürdig gewordenen, doch unersetzbaren Konzept des Abendlandes.
Musikalisch begleitet wird Franzobel von Norbert Trummer, der Franzobels Texte kongenialminimalistisch interpretiert. Norbert Trummer ist eine Art südsteirischer Tom Waits, die raueste Stimme Österreichs, ein Autodidakt, der herzergreifende Lieder singt, was wunderbar zur Liebesgeschichte passt. Dialektlieder begleitet von Harmonium, Banjo oder Zieharmonika, ein Solitär in der österreichischen Filmlandschaft, Gründungsmitglied der legendären Künstlerformation Scheffenbichler.
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