Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche. Otto und Martha, die Eltern, haben ihr Zimmer, der Sohn Ludwig, 15 Jahre und auf Lehrstellensuche, schläft, von Postern umrankt, auf der Wohnzimmercouch. Enge Nähe in der Arbeitervorstadt, dichte Konflikte zwischen Mann, Frau, Sohn.
Er soll etwas Besseres werden, doch Ludwig sehnt sich nach Unabhängigkeit, Abgrenzung. Die Konflikte in Vaters Firma – Rationalisierung, Entlassungen von Ausländern und Älteren – arbeiten in die Familie hinein; die Geldnot und die Untätigkeit des Sohnes tun ein Übriges. Ludwig entzieht sich dem Vater, lebt und arbeitet auf dem Bau. Martha ist dem krisengeschüttelten Otto lange Zeit eine geduldige Gefährtin in Küche und Bett; einmal stellt sie sich auf eigene Beine, nimmt sich ein Zimmer, geht arbeiten. Gibt es ein positives Ende ?
Martha: „In ein paar Monat vielleicht, wenn jeder auf die eigenen Füß stehn kann. Sonst kann ich mich nicht um dich kümmern, weil ich erst an mich denkn muß, und das bin ich nicht gewohnt.“ Ludwig: „Und der Papa?“ – Martha: „Muß es auch.“ – Ludwig: „Was?“ – Martha: „Was mir tun. Lernen.“
Besetzung:
Martha, die Frau – Ingrid Lechner
Otto, der Mann – Nik Neureiter
Ludwig, der Sohn – Hannes Pergmann